Spüre die Wurzeln deiner Füße im Boden. Lass dich beim Einatmen deine Arme heben. Beim Ausatmen lässt du sie wieder sinken. Mach damit weiter, hebe sie beim Einatmen, senke sie beim Ausatmen. Sammle deine Aufmerksamkeit im Bauchnabel. Dehne dich vom Bauch her beim Einatmen aus, und zieh dich beim Ausatmen in deinen Bauch zurück. Öffne deinen ganzen Körper, als sei er eine Mohnblume, und dann zieh ihn zusmmen, als wenn es Nacht für sie werden würde. Mach diese Bewegung in Übereinstimmung mit deinem Atem. Eine Bewegung geht in die nächste über und verschmilzt mit ihr. Jetzt lass deine Füße sich bewegen. Folge ihnen durch den Raum. Lass dabei die Augen offen. Variiere das Tempo, aber unterbrich nie deinen Fluss. Tanze als ginge es durch Honig hindurch.

Stell dir vor, du bestündest nur aus Kurven und Kreisen - die Arme sind rund, die Wirbelsäule ist wie eine Welle, die Hände sind weich, deine Hüften kreisen sanft, die Knie sind locker. Lass deinen Körper ein unendliches Band aus Kreisen weben - kraftvoll, entspannt, erdig, Gib dich deinen Füssen hin; lass jeden Körperteil mit den Füßen tanzen - die Ellenbogen mit den Füßen, die Schultern mit den Füßen, die Hände mit den Füßen. Sie unterhalten sich im Raum miteinander.

Lass, was immer du gerade fühlst, sich entwirren und vor dir ausbreiten. Zwing dich nicht dazu - nichts soll dich anstrengen. Lass es einfach fließen. Nimm den Raum um dich herum wahr, und bewege dich mit ihm, als sei er dein Geliebter. Atme die ganze Welt ein. Heben und senken. Loslassen. Folge dem Fließen deiner Energie.

(Gabrielle Roth, Leben ist Bewegung)

Gabrielle Roth: The Power Wave